OBJEKT TAFELPARKETT

Detail- und Teilansicht
TAFELPARKETT
Privatbesitz
Datierung - A. 18. Jh.
Lokalisierung -
Baden-Württemberg,
Hersteller vermutl. J. G. Neßtfell

Aufbewahrung - privat
Inventarnummer -
Bearbeitungszeit - 2011/ 12
Aufgaben - Erstellung eines Kon.-/ Rest.-Konzeptes, Wiederherstellung der Konstruktion, Kon./ Rest. des Marketeriebildes, Einbau in ursprüngliche Raumsituation
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BESCHREIBUNG

Das marketierte Tafelparkett ist in einem kreisrunden Turmzimmer in einem Schloss in Baden-Württemberg eingebaut. Zusammengesetzt ist das Parkett aus insgesamt neun Tafeln. Dabei sind um eine achtseitige Mitteltafel acht trapezförmige Segmente angeordnet. Die Segmente sind untereinander über einen Falz und mit der Mitteltafel jeweils über Nut- und Feder verbunden. Zur Befestigung sind die einzelnen Tafeln über mehrere Schrauben mit dem Blindboden verschraubt. Der Blindboden besteht aus einer dichten Balkenlage. Die Gliederung der einzelnen Tafeln wird in gewisser Weise von der Konstruktion vorgegeben. So wird das Blindholz der furnierten Flächen mit einem massiven Eichenrahmen eingefasst und somit eine Rahmen-/ Füllungskonstruktion hergestellt. Gleichzeitig wird durch diese Rahmung die marketierte Ornamentik der Tafeln eingeschlossen und zu den umliegenden Tafeln abgegrenzt. Dünne, aus Mooreiche gefertigte Adern zwischen der Rahmung und den Furnierbildern heben die Abgrenzung zusätzlich hervor. Die ornamentale Gestaltung der Segmente ist in zwei Furnierbilden unterteilt, die durch Eichenrahmen in Form eines Bogens voneinander abgegrenzt werden. Zwei Drittel des oberen Bereiches einer jeden Tafeln sind mit Intarsien in Form eines Wappens mit Rautenmuster oder einem symmetrischen Bandelwerk verziert. Die Wappenform wurde aus Ahorn und Mooreiche hergestellt, wobei Ahorn die Rahmung und Gliederung bildet. An den Kreuzpunkten der Rauten sind ca. 3 cm große vierblättrige Blumen aus Zwetschgenholz eingelassen. Zur weiteren Gestaltung ist eine Hälfte der Mooreichefüllungen im Faserverlauf um 45° gedreht. Hierdurch entsteht eine abweichende Lichtbrechung, die eine leichte Dreidimensionalität des Wappens hervorruft. Im Bandelwerkmotiv wird Nussbaumwurzelholz von einem Mooreichenband eingeschlossen. Als Fondfurnier wurde schlichter, sehr heller, deutscher Nussbaum verwendet. Im unteren Drittel der Tafeln wird die Kreisform des Raumes noch einmal durch ein marketiertes Bogensegment aufgenommen, auf denen ebenfalls Rautenmuster und Bandelwerk eingelegt sind. Das Rautenmuster besteht hier jedoch aus Ahorn welcher Pflaumenholz einschließt. Die Muster wechseln sich jeweils wiederholend auf den Tafeln ab. Auch die von den Segmenten eingeschlossene Mitteltafel besteht aus einem Marketeriebild welches von umlaufenden Eichenrahmen eingeschlossen ist. Hergestellt wurde ein Rautenmuster, aus Mooreicheadern und Nussbaumfüllungen. Im Mittelpunkt jeder Raute sind vierblättrige Blüten aus Ahorn eingelassen. Die einzelnen Blütenblätter sind zusätzlich durch weitere spitz zulaufende Blätter geteilt. Brandschattierung heben die Blätter voneinander ab. Insgesamt wurde bei der Gestaltung des Bodens Wert auf sich wiederholende, steigernde Ornamentik gelegt. Der Wechsel von sich wiederholenden Holzarten in einem harmonischen jedoch kontrastreichen Austausch unterstützt die Gestaltungsform. Weiterhin wurde die Grundform des Raumes in Form eines Kreises mit aufgenommen.