OBJEKT CHORGESTÜHL

Historische Aufnahme des Gestühls von 1885 (Foto: KGM Berlin)
CHORGESTÜHL
Kunstgewerbemuseum Berlin
Datierung - Ende 15. Jahrhundert
Lokalisierung - Mittelitalien
Aufbewahrung - Depot des Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer - 1912, 61
Bearbeitungszeit - August 2010, Diplomarbeit
Aufgaben - Untersuchung des Zustandes, der Materialien und der Bearbeitungsspuren - Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes - Teilrestaurierung
Dokumentation.pdf

KURZBESCHREIBUNG

Die Rückwandtafeln sind mit aufgemalten Groteskendarstellungen dekoriert. Die Hochwangen stützen ein leicht ausladendes, profiliertes Gesims, welches das Gestühl nach oben hin abschließt. Insgesamt wirkt das Gestühl durch die vertikale Aufteilung klar gegliedert und strukturiert. Durch die zurückhaltende Dekoration erscheint es im Vergleich zu anderen Chorgestühlen eher schlicht. Die Auswahl und Zusammensetzung der einzelnen Schmuckelemente weist jedoch einen wohl überlegten Zusammenklang auf, der dem Stück eine „klassische“ Eleganz gibt. Weiterhin sind sowohl die Ausführungen der Malerei auf den Rückwandtafeln als auch die der Schnitzerei der Hochwangen in einer künstlerisch ansprechenden Qualität ausgeführt. Dem Produzenten ist somit ein ästhetisches Können anzuerkennen. Die sparsame Dekoration und die Tatsache, dass die Grotesken aufgemalt und nicht in Einlegetechnik wiedergegeben sind, lässt jedoch vermuten, dass der Etat für die Arbeit gering war. Daraus könnte geschlussfolgert werden, dass das Gestühl aus einem weniger hochrangigen, vielleicht ländlichen Kontext stammt.