OBJEKT
CHORGESTÜHL
CHORGESTÜHL
Kunstgewerbemuseum Berlin
Datierung -
Ende 15. Jahrhundert
Lokalisierung - Mittelitalien Aufbewahrung - Depot des Kunstgewerbemuseums, Staatliche Museen zu Berlin Inventarnummer - 1912, 61 Bearbeitungszeit - August 2010, Diplomarbeit Aufgaben - Untersuchung des Zustandes, der Materialien und der Bearbeitungsspuren - Erstellung eines Konservierungs- und Restaurierungskonzeptes - Teilrestaurierung ▸ Dokumentation.pdf ▸ Kurzbeschreibung ▸ weitere Kurzbeschreibung ▸ Zustandsuntersuchung ▸ Materialuntersuchung ▸ Bestimmung von Bearbeitungsspuren ▸ Präsentationsvorschlag der erhaltenen Teile ▸ durchgeführte Maßnahmen MATERIALUNTERSUCHUNGAm Chorgestühl konnten drei verschiedene Massivholzarten ermittelt werden. So wurden für die sichtbaren Konstruktionselemente (Rahmen der Rückwandtafeln, beschnitzten Hochwangen und sämtliche Profilleisten) Walnussbaum (Juglans regia L.) verwendet. Die farbig gefassten Blindholzplatten der Dorsaletafeln und nicht sichtbaren Konstruktionsteile des Gesimses sind hingegen aus Pappelholz (Populus spec.) hergestellt worden. Für eingebrachte Ergänzungen aus früher Zeit wurde Fichtenholz (Picea abies (L.) Karst.) mikroskopisch bestimmen. Für die am Objekt eingesetzten Furniere in Form von Blockintarsienbändern konnten beispielsweise Ebenholz (Diospyros spp.), Wachholder (Juniperus spp.), Walnuß (Juglans regia) und Tanne (Abies) bestimmt werden.Die Oberflächenveredelung der holzsichtigen Teile erfolgte mit zwei Überzügen. So konnte zum einen eine rot-braun pigmentierte Leimlösche (Bindemittel – Gummenart, versetzt vermutl. mit Umbra, Terra di Siena und Pflanzenschwarz) ermittelt werden. Die Herstellung und Anwendung eines solchen Überzuges wird im sog. „Bergamo Manuskript“ von 1525 (Herstellungszeitraum des Objekts) detailliert beschrieben. Zum anderen wurde ein Firnis aus natürlichen Harzen festgestellt, dessen genaue Zusammensetzung nicht eindeutig ermittelt werden konnte. Die Rückwandtafeln des Dorsalebereichs hingegen sind durch einen mehrschichtigen Fassungsaufbau in Form einer Intarsienimitation bemalt. Als Abschlussüberzug sind zwei verschiedene Firnisse nachweisbar. Die Bestimmung der einzelnen Bestandteile der Überzüge gelang leider nicht, es kann lediglich eine Öl-Harzmischung vermutet werden, die jedoch keinem Überzug eindeutig zuzuordnen war. |